Die beiden zwölfjährigen Jungen Matteo (Matteo Turri) und Samuele (Samuele Bogni) verbringen ihren Sommer auf dem Land. Die Sonne scheint träge auf sie herab und jeder Tag bringt neue Abenteuer. Ein endloser Sommer ohne Anfang und Ende, der die beiden Jungs in der diesigen, warmen Brise eines ewig andauernden Nachmittags die starken Bande erkennen lässt, die sie verbinden. Fabio Bobbios Erstlingswerk als Regisseur fängt den flüchtigen Funken der Kindheit mit einem unerreichten Gespür für Landschaft und Gestaltung ein. Mit starrem Blick werden die vielen Rituale verfolgt, die mit dem Erwachsenwerden und dem neuen Bewusstsein gegenüber der Welt verbunden sind. Ein nuancenreicher Stil, der vom naturalistischen über den beobachtenden zum schliesslich poetischen Ansatz reicht und es dem jungen Regisseur ermöglicht, die Welt und die Emotionen seiner verträumten jungen Protagonisten zu teilen. Ein Sommer der Feier des Lebens mit seinen Geheimnissen und Freuden. I Cormorani, produziert vom Filmemacher Mirko Locatelli, ist ein atemberaubendes Werk, bei dem mit Stefano Giovannini einer der vielversprechendsten italienischen Kameramänner Regie führte.
I Cormorani (The Cormorants), Fabio Bobbio, Italien 2016, 88 min.
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Stephan am 27.06.2021 Gut
Robert Bolli: Hallo Stephan, okay, geht es evtl. ein wenig detaillierter??? (merci!)
BalduinBienlein am 24.10.2020 Hallo Robert, ich sehe, du stehst auf Kinderfilme, oder täusche ich mich?
Robert Bolli: Hallo Balduin! Ja, du gibst dir die Antwort selbst. Es sind nämlich alles Filme für Erwachsene. Ich habe tatsächlich eine Vorliebe für Erwachsenenfilme in denen Kinder die Hauptrollen spielen. In meinem Blog versuche ich solche zu beschreiben, die für mein Empfinden zu den cineastischen Highlights zählen. Zweifellos gehört "I cormorani" zu diesen. ...und noch etwas: talentierte Kinderdarsteller haben mit ihrer natürlichen und unverdorbenen Art eine ganz besondere Ausstrahlung. Das verleiht solchen Filmen das Prädikat "besonders Wertvoll". Da verzichte ich gerne auf die ganzen 08/15-Krimis, die zu Hunderten allabendlich über sämtliche TV-Kanäle flimmern.
Robert S. Bolli am 15.05.2020 Im Sommer ihres zwölften Jahres verbringen Matteo und Samuele ihre Tage zwischen dem Fluss, dem Wald, dem Einkaufszentrum und dem Vergnügungspark. Im Vergleich zu den Vorjahren jedoch ändert sich etwas. Das Spiel wird langweilig, die Fantasie weicht der Entdeckung, das Abenteuer wird zur Lebenserfahrung.
Vom Lernen
Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne,
sondern damit man wisse, dass der Verfasser etwas gewusst hat.
Johann Wolfgang von Goethe
oder anders: Die Autorität des Lehrers schadet oft denen, die lernen wollen.
Marcus Tullius Cicero
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Fragment einer Novelle
Robert Stephan Bolli: Le rêve d'une nuit d'été (2012)
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Stephan am 27.06.2021 Nice
Anonym am 28.11.2020 Geiles Foto! Ist das einer deine Söhne?
Amor18 am 08.06.2020 Hallo Robert. Das ist geil! Gibts noch mehr davon? Ist das aus deinem nächsten Buch?
Robert Bolli: Hallo Amor18! Wie es in der Überschrift heisst, ist die Schriftstelle ein Bruchstück, eben ein Fragment, eines bestehenden Kapitels. Dieses wiederum ist Bestandteil eines Romans, der noch in der Entwicklung steht. Daher auch der erwähnte Arbeitstitel. Die Vollendung der Geschichte steht noch in den Sternen. Momentan haben noch zwei weitere Projekte Vorrang. Also: mal sehen, wie es weitergeht....
Tobias und der Engel
Tobias und der Engel ist ein Gemälde aus dem Atelier des italienischen Renaissancekünstlers Andrea del Verrocchio (geb. 1435/36 in Florenz, gest. 7. Oktober 1488 in Venedig).
Das Werk zeigt eine Szene aus dem apokryphen Buch Tobit des Alten Testaments. Tobias, der Sohn des Tobits, wird auf einer Reise vom Erzengel Raphael begleitet. Dieser hilft ihm später, seinen Vater durch die Galle eines Fisches von der Blindheit zu heilen.
Der Erzengel in der linken Bildhälfte, führt den Tobias mit seinem linken Arm. Tobias ist elegant gekleidet, in einem kurzen blauen Wams, einem gleichfarbenen Mantel, der im Wind weht, roten Hosen und hohen Stiefeln. In seiner linken Hand trägt er den Fisch, mit dessen Galle er die Blindheit seines Vaters heilen wird. Auch der Hund, in der linken unteren Ecke des Gemäldes, wird in der biblischen Erzählung als Reisebegleiter des Tobias erwähnt: "Da brachen die beiden auf und der Hund des jungen Tobias lief mit."
Das Gemälde befindet sich im Bestand der National Gallery in London.
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Burgruinen im Thurgau (II)
Altenburg bei Märstetten
Die Ruine Altenburg ist nur zu Fuss erreichbar. Ein kleiner Wanderparkplatz liegt direkt an der Kreuzlingerstrasse, etwa auf halbem Weg zwischen Märstetten und Schloss Altenklingen. Die ca. halbstündige Wanderung zur Ruine führt zuerst ins wildromantische Chämibachtobel, an der Chlingermüli vorbei bis zum Hof Euggelberg, dann durch den Wald bis zum Ziel. Die Ruine steht über dem Tobel auf einem Felssporn, von welchem man früher direkte Sicht auf das Schloss Altenklingen hatte.
Die Ruine Altenburg mit Infotafeln und Feuerstelle bietet für Kinder wohl eher einen geringeren "Spiel- und Abenteuer-faktor". Dafür entschädigt die Wanderung u. a. mit einem traumhaften Blick vom Euggelberg zum gut erhaltenen Schloss Altenklingen, das sich in Privalbesitz befindet.