Lesender Junge
"Lesender Junge" in einer durch deutsche Fliegerbomben zerstörten Bücherei in London, nach dem Luftangriff vom 5. auf den 6. September 1940
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"Lesender Junge" in einer durch deutsche Fliegerbomben zerstörten Bücherei in London, nach dem Luftangriff vom 5. auf den 6. September 1940
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Pfäffikon/ZH; 2. Februar 2025 Fotos: Robert Bolli
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Stefan Blättler, 66, sagt selbst, er komme sich vor wie der alte Cato in Rom, der in jeder Sitzung des Senats wiederholt haben soll, "Karthago müsse zerstört werden, es werde zur Gefahr für Rom." Die Botschaft, die der Bundesanwalt gebetsmühlenartig wie der alte Cato wiederholt, zuletzt in der "Sonntags-Zeitung": "Ich brauche mehr Polizei." Der Mangel an Bundeskriminalpolizisten blockiere auch die Bundesanwaltschaft, sie könne Fällen von organisierter Kriminalität nicht oder nicht schnell genug nachgehen. Mit fatalen Folgen.
Befragt von CH Media, wies der Zürcher SVP-Nationalrat und Sicherheitspolitiker Marco Tuena, 52, die Forderung nach mehr Polizisten zurück und betonte, dies sei die Haltung der ganzen SVP-Fraktion. Auch wegen der knappen Bundesfinanzen sei zuerst eine Umschichtung "innerhalb der Amtsstuben" zu prüfen. Der wirklich erschreckende Satz aber war der: "Wir müssen zunächst vor allem die Zuwanderung in den Griff kriegen."
Da macht also ein Bundesanwalt und langjähriger Chef der Berner Kantonspolizei auf ein aus seiner Sicht gefährliches Sicherheitsproblem aufmerksam. Aber der Politiker der grössten Partei im Land geht inhaltlich gar nicht erst auf die Bedenken ein. Sie ernst zu nehmen, wie es sich gehören würde, ist offenbar zu teuer. Dafür kontert er mit dem billigen Hinweis auf "die Migration". Um zu suggerieren: Die ist an allem Schuld.
Zwar haben kriminelle Organisationen und Zuwanderung sehr wohl miteinander zu tun. Aber die Zuwanderung, die uns in der Schweiz ernsthafte Probleme bereitet, ist "die Zuwanderung", die von dubiosen und kriminellen Strukturen organisiert und gefördert wird. Diese illegale Zuwanderung kann aber nur wirksam bekämpft werden, wenn man die kriminellen Banden bekämpft, die für sie verantwortlich sind. Die Schlepperbanden, die Menschen- und Drogenhändler. Dubiose und kriminelle Clans florieren dank illegaler Zuwanderung, dank Schwarzarbeit, dank Bruch unserer Gesetze und Regeln. Dank unserer Naivität und Passivität auch.
Weil wir auf allen Ebenen des Staats zu wenig Polizisten und Ermittler haben, weil die Polizei beim Bund, aber auch bei Kantonen, in Städten, bei Gemeinden zu wenig Instrumente und Ressourcen hat. Weil auch die Staatsanwaltschaften unterdotiert sind.
Dass es hier hapert, dass hier Handlungsbedarf besteht, weiss jeder ehrliche Gewerbetreibende, jede Coiffeuse, jede Treuhänderin, jeder Bauarbeiter, sowieso jeder Polizist und jede Polizistin. Das wissen alle, die tagtäglich versuchen, mit ehrlicher Arbeit über die Runden zu kommen.
Dass hier etwas schiefläuft, sieht auch jener Garagist, beileibe kein Linker oder Grüner, der im "Clan-Report" von CH Media feststellte: "Das Geld aus der Prostitution und aus dem Drogenhandel kommt über die Autos in die Immobilien. Das ist der Weg der Geldwäscherei." Aber niemand unternehme wirklich etwas dagegen. Leider wissen das alles auch die Kriminellen.
Nur einige Politiker wollen es noch nicht gemerkt haben. Unser Problem ist nicht die legale Migration, sind nicht die Leute, die hier ehrliche Arbeit machen und zu unserem Wohlstand beitragen. Unser Problem ist, dass wir den Behörden nicht die Mittel und nicht den klaren Auftrag geben, unsere Gesetze und Regeln gegenüber den Dubiosen und Kriminellen durchzusetzen. Unser Problem ist, dass sich die kriminellen Banden dank dieser Untätigkeit zunehmend bei uns verbreiten, mit unabsehbaren Folgen.
Der Bundesanwalt, die Chefin der Bundespolizei, der Chef der Kantonspolizei, der örtliche Polzeichef, der Stadtpolizist: Alle sagen das Gleiche. Vor unseren Augen bauen sich Strukturen auf, die wir schon jetzt nicht mehr durchschauen.
Karin Kayser-Frutschi, Co-Präsidentin der kantonalen Polizeidirektoren, sagte letztes Jahr: "Es gibt kein Polizeikorps in der Schweiz, das sagen kann, es habe genug Ressourcen. Die Polizei läuft schon im Normalbetrieb am Limit."
Stefan Blättler, der Mahner, sagte im letzten Dezember: "Wenn sich ein Staat nicht gegen das organisierte Verbrechen wehre, werde dieses irgendwann durch Gewaltakte sichtbar wie in Schweden, Belgien, Holland. "Ich hoffe, man merkt bei uns vorher, wie wichtig es ist, etwas dagegen zu unternehmen."
Aber nicht alle scheinen rechtzeitig zu merken, was es geschlagen hat. Denn unser Problem sind nicht nur die kriminellen Clans, sondern auch ihr politisches Hilfspersonal.
Henry Habegger in den SN vom 10. Januar 2025
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Die ultimative Dino-Show. Nach Ausstellungen in Berlin, Hamburg, Frankfurt und Wien, erstmals in Basel. Das Spektakel geht weiter - und es hat nicht das Geringste an Faszination eingebüsst.
Publiziert am 19. Januar 2025 Fotos: Robert Bolli
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Otto Lohmüller "Fun", 2000; Acryl auf Leinwand
Publiziert am 19. Januar 2025
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