Robert Stephan Bolli

Vintage Pics

"Die Fischer von Fano" aus der Bilderserie Italienreise 1961 ; Fotos: Erwin Bolli

Publiziert: 26. Mai 2025   




2 Kommentare bisher

Kommentar erfassen: Ihr Name:
Ihr Kommentar:
Robert Bolli am 28.05.2025
Schön, dass die Bilder gefallen, lieber Babbo, dafür ist dieser Blog schliesslich gemacht. Erwin Bolli (mein Vater) bereiste Italien in diesen Jahren 2 - 3 mal. Schwerpunkte waren Venedig und Ravenna. Leider durchkreuzte eine schwere Krankheit seine Pläne für die Zukunft, sodass Ancona die letzte (und südlichste) Destination seiner Reisen in den Süden blieb.
Babbo am 27.05.2025
Toll diese Bilder aus meinem Geburtsjahr

Archäologischer Park Cambodunum: (Teil 1; der Tempelbezirk)

Cambodunum war der Name der kaiserzeitlichen römischen Stadt auf dem Gebiet der heutigen Stadt Kempten im Allgäu. In der frühen und hohen Kaiserzeit war Cambodunum eine der bedeutendsten Römerstädte der Provinz Raetia und wahrscheinlich vor Augsburg (Augusta Vindelicum) erste Hauptstadt der Provinz. Kempten kann wegen der frühesten schriftlichen Erwähnung einer Stadt in Deutschland neben Trier (Augusta Treverorum) und Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) zu den ältesten Städten Deutschlands gerechnet werden. Die ausgegrabenen und restaurierten Überreste der römischen Stadt werden vor Ort als Archäologischer Park Cambodunum (APC) präsentiert. Funde aus dem Stadtgebiet wurden auch in die Depots der Stadtarchäologie Kempten verlegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kempten im Allgäu (Bayern), 2. Mai 2025

Teil 2 " Die Thermen" folgt....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




2 Kommentare bisher

Kommentar erfassen: Ihr Name:
Ihr Kommentar:
Robert Bolli am 28.05.2025
Cambodunum ist natürlich nicht Pompei, aber trotzdem einen Besuch wert. Vor allem, wenn man in historischer Umgebung eine Oase der Ruhe sucht, um den Menschenmassen in der Stadt zu entfliehen. N.B.: der Archäologiepark hat eine schöne Homepage, und auf Wikipedia findet man sehr detaillierte Infos (mehrere Seiten!) zur Geschichte der Anlagen unter den jeweiligen Herrschern.
Babbo am 27.05.2025
Schön zusammengestellt!

Locarno, Parco della Pace

 

Locarno im September 2024




0 Kommentare bisher

Kommentar erfassen: Ihr Name:
Ihr Kommentar:

Das Interview, das nie veröffentlicht wurde.

Schaffhausen, Fronwagplatz, irgendwann vormittags.

Von der Vorstadt herkommend, schlendere ich gemächlich Richtung Mohrenbrunnen (!), die Passanten beobachtend, ausnahmslos gut gelaunt, denn es verspricht ein sonnig milder Frühlingstag zu werden, an diesem wunderschönen Samstagmorgen. Das Wochenende hat gerade erst begonnen. Familien mit Kindern auf Einkaufstour, Rentnerpaare der Langeweile zuhause entfliehend, Jugendliche, auf den Brunnenrändern sitzend und herumalbernd, die ersten Tagestouristen, auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten. Von allem ist etwas vorhanden. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Die Normalität ist schier erdrückend.

Also begebe ich mich auf den Platz. Ohne bestimmte Absichten, ohne jede Einkaufsliste, bar aller Ambitionen für "Shopping". Ich hege einzig die Absicht, mir ein sympathisches Strassencafé auszusuchen, das einladend genug ist, sich hinzusetzen und in aller Ruhe einen Cappuccino zu trinken und dabei die hin- und herschlendernden Menschen zu beobachten. Doch da sehe ich sie schon vor mir. Die jungen Leute mit ihren Schreibtafeln auf dem Arm und den Stiften in der Hand. Irgendwo steht ein offenes Partyzelt, in der Mitte drin ein Tisch mit Propagandamaterial darauf, aussen links und rechts je ein Werbebanner für irgendeine Partei. 

Ich beabsichtige, einen grossen Bogen um die Sache zu machen, da ich keinerlei Lust verspüre, zu irgendwelchen politischen Themen Stellung zu beziehen. Aber zu spät. Weiter vorne hat mich eine recht hübsche junge Frau - kaum älter als zwanzig Jahre - bereits ins Visier genommen. Zielstrebig steuert sie mich an. Erst jetzt erkenne ich das Mikro in ihrer Hand und den Typen mit dem Dreitagebart und der Kamera auf der Schulter, der der jungen Frau mit drei Schritten Abstand folgte.

Ich denke noch: Seltsamer Ort für das Schaffhauser Fernsehen. Die zeigen doch sonst nur Bilder, wo Bratwürste gegessen werden und Bier getrunken wird. Aber Meinungsumfragen und Politisches überlässt man gerne anderen Stationen. Dann geht es ziemlich schnell. Bevor ich mich nach dem Sender erkundigen kann, flötet die junge Dame: "Grüezi, wir sind von Tele Luegisland und machen eine Umfrage zur gegenwärtigen Rassismusdebatte. Wie beurteilen Sie die aktuelle Gesetzgebung, den Rassismus betreffend. Finden Sie die heutigen Gesetze zureichend oder würden Sie sich weitere Massnahmen wünschen?" Und schon wird mir das Mikro vor den Mund gehalten.

Echt blöd, denke ich und stelle mir wehmütig den wohlduftenden Cappuccino vor. Stattdessen rieche ich den vollgesabberten Schaumstoffbommel eines Richtmikros. Nun denn, sage ich mir, wenn meine Meinung schon so wichtig ist, dann spiele ich halt ausnahmsweise mit.

Ich überlege einen kurzen Moment, dann lege ich mit betonter Lässigkeit los: "Wenn ich Ihnen meine ehrliche Meinung zu diesem Thema sagen soll, dann schalten Sie doch bitte die Kamera aus. Ansonsten würden Sie meinen Beitrag ohnehin gleich wieder zensurieren."

"Oh, nein! Bei uns herrscht die Meinungsfreiheit. Es gibt keine Zensur!", sagte die Lady mit Vehemenz. Die Kamera läuft dennoch weiter.

"Sehen Sie, schon gelogen!", kontere ich.

"Wenn ich zum Beispiel ein Buch, einen sackstarken Roman schreiben würde, in dem Neger, Zigeuner und Indianer vorkommen, dann hätte ich ein gutes Dutzend Verlage, die zwar meine Geschichte für sehr gut befinden, jedoch aufgrund der darin enthaltenen Bezeichnungen, eine Veröffentlichung ablehnen würden. 

Auch das ist Zensur, wenn auch eine indirekte!"

Die junge Frau starrt mich fassungslos an. Bevor sie sich wieder einkriegt, fahre ich mit meiner Rede fort:

"Und nun zum Thema: - und lassen Sie bitteschön jetzt die Kamera laufen - Also, ich bin kein Schweizer, ich bin ein waschechter Eidgenosse. Unsere Familie besitzt seit rund vierhundert Jahren das Bürgerrecht in dieser Stadt. Ich kenne jeden Winkel dieser Stadt wie meine Hosentasche, ich kenne die Mentalität ihrer Bewohner und ich bin Zeit meines Arbeitslebens Steuerzahler in dieser Stadt. So, und nun nehmen wir mal folgende Situation an: Aufgrund einer misslichen Begebenheit (angenommen Krankheit mit Langzeitfolgen), bin ich arbeitslos. Das Taggeld läuft aus. Die IV weigert sich, Kosten zu übernehmen. Ich lebe behelfsmässig bei einem Bekannten, da ich wegen der Arbeitslosigkeit keine eigene Wohnung bekomme. Das Arbeitslosengeld reicht gerade mal zum Überleben. Ich schreibe am Laufmeter Stellengesuche für eine Teilzeitbeschäftigung, ich stehe im Kontakt mit verschiedenen Behörden, man vertröstet mich seit Monaten, verlangt nach Zeugnissen, Dokumenten und Nachweisen, die ich nicht habe und bei den zuständigen Ämtern für teures Geld erst anfordern muss, und so weiter und so fort. 

Und jetzt kommt das dicke Ende: Auf die Frage, warum das alles so kompliziert ist und ergo so lange dauert, bis endlich einmal Ergänzungsleistungen ausgeschüttet werden, sagt der adrette Herr auf dem Sozialamt, den wir hier XY nennen - und halten Sie sich fest - im O-Ton(!): "Ja, wir wissen, dass das ganze Prozedere zu aufwändig und langwierig ist. Aber unter uns gesagt: Sie haben sowieso die falsche Hautfarbe(!)"

Als ich das zum ersten Mal hörte, griff ich mir an den Kopf und dachte: Oh Gott, haben die wackeren Eidgenossen 1515 in Marignano gleich alles aufgeben müssen - auch ihren Verstand!

"So, und jetzt entnehmen Sie dieser Geschichte meine ehrliche und offizielle Meinung zum Thema..." Die junge Lady mit dem Mikro verzichtete gerne auf weitere Beispiele und bedankte sich trotzdem. Die Befragung wurde nie ausgestrahlt, und ich wurde nie mehr von Leuten dieses Kanals angesprochen.

 

Publiziert am 15. Mai 2025                                                                                Text:  Robert Bolli

 




0 Kommentare bisher

Kommentar erfassen: Ihr Name:
Ihr Kommentar:

Frühling im Pfaffenwinkel (Ostallgäu)

Premer Moor

 

Blick von Hohenschwangau auf Schloss Neuschwanstein

 

Märchenhafte Architektur in zauberhafter Natur

 

Blick von Hohenschwangau über Alpsee auf Rote Flüh (2'108m)

 

Bei Lechbruck

 

Auerberg (Bernbeuren)

Auerberg (Bernbeuren); Blick Richtung Zugspitzmassiv

 

Auerberg (1'055m); Kirche St. Georg und Panoramagasthaus

 

Aussichtspunkt "Buffernandl" am Auerberg

 

Buchenberg (1'140m) ob Buching (Gemeinde Halblech) 

 

Ostallgäu (Bayern); Ende April 2025                          Fotos:  Robert Bolli




2 Kommentare bisher

Kommentar erfassen: Ihr Name:
Ihr Kommentar:
Robert Bolli am 28.05.2025
Danke Babbo! Das Allgäu ist besonders im Frühjahr eine Reise wert. Eine weite, meist offene Landschaft, kaum mit Fremdkörpern verbaut, und dann diese Farben: einfach prächtig! - sofern das Wetter mitmacht. Eben: "Bilderbuchwetter", und erst noch ohne Bildbearbeitung...
Babbo am 27.05.2025
Schöne Fotos, Kompliment